Institutionalisierung
Gesellschaftliche Sicherheitsbedürfnisse und die Fähigkeiten nationaler und internationaler Akteure, diese Bedürfnisse zu befriedigen, stehen oft in einem Spannungsverhältnis. Öffentliche und gesellschaftliche Institutionen sind mit diesem Spagat überfordert und ihre Problemlösungsfähigkeit sowie Legitimität ist beständig in Gefahr, unterminiert zu werden.
Welche Institutionen werden als Reaktion auf neue Sicherheitsbedürfnisse geschaffen, und wie werden Sicherheitsprobleme in Institutionen insgesamt verhandelt und bearbeitet? Drei Aspekte stehen bei institutionellen Bewältigungsstrategien hierbei im Vordergrund:
Orte
Wo wird Sicherheitspolitik gemacht? Wir untersuchen beispielsweise institutionelle "Hotspots" wie Ministerien verschiedener Hauptstädte, die Durchführungsorganisationen auf kommunaler, Landes- und Bundesebene, aber auch multilaterale Organisationen wie die NATO in Brüssel, die Vereinten Nationen in New York, Genf und Wien sowie Akteure in Konfliktgebieten weltweit im Rahmen von humanitären Interventionen und Friedensmissionen.
Formen
Auf welche Weise wird Sicherheitspolitik institutionell verhandelt? Wir untersuchen über alle Themenfelder hinweg verschiedene organisationale Formen von informellen (siehe G8/G20-Treffen) bis hin zu formellen (siehe NATO) Strukturen, aber auch Netzwerke der Sicherheit wie sie beispielsweise in Bund-Länder-Koordinationsmechanismen oder in der interministeriellen Zusammenarbeit im Rahmen von "Provincial Reconstruction Teams" in Afghanistan zu beobachten sind. Wir tragen dabei dem zunehmenden Mehr-Ebenen Charakter Rechnung und nehmen verschiedene Ausprägungen lokaler, nationaler, regionaler, internationaler und transnationaler Verschränkungen in den Blick.
Prozesse
Wie reagieren Institutionen auf sich verändernde Heraus-, Über- und Unterforderungen? Wir analysieren Prozesse des organisationalen Lernens, inter- und intra-organisationaler Koordination und organisationaler Führung.